Psalm 124

Motive aufnehmen, sich darin bewegen und verstehen

Die biblischen Motive bieten ein breites Spektrum menschlicher Grunderfahrungen. Ob es der von der Mutter getriebene Jakob ist, über die Ohnmacht Hiobs, hin zum üppig streuenden Sämann und den Lilien auf dem Felde. Vor dem Horizont dieser dicht gewebten Menschheitserzählung geht es um das sinnhafte Zusammenspiel von Selbst und Welt, in dessen Spiegelung sogar König David seine Schattenseite erkennen und annehmen konnte. Mehr noch, er wurde durch seine Teilhabe in der Erzählung ein Teil des Gewebes.

Die narrative Form des Textgewebes erfordert eine geführte Passage, in der die Tropen assoziativ aufgeschlossen und intuitiv erfahrbar gemacht werde. Pro Passage haben sich  vier bis fünf Blickwinkel als sinnvoll erwiesen.  Diese sind als Nachmittagsblock oder in der stundenweiser Fortsetzung möglich. 

Der ausgewählte Text wird eingeführt und bei jedem Impuls der Blickrichtung wiederholt. Im schöpferischen Akt erfährt Eindruck und Ausdruck ihre Wechselwirkung, macht sie erfahrbar als Schöpfung der Wirklichkeit.  In der Wiederholung wird wieder-geholt. 

Neben dem Malen, ist das Arbeiten mit Papier, Ton, Stein, Holz und anderen Materialien möglich. Es sind keinerlei Vorkenntnisse erforderlich. 

Hätte sich nicht der Herr für uns eingesetzt - so soll Israel sagen -, hätte sich nicht der Herr für uns eingesetzt, als sich gegen uns Menschen erhoben, dann hätten sie uns lebendig verschlungen, als gegen uns ihr Zorn entbrannt war. Dann hätten die Wasser uns weggespült, hätte sich über uns ein Wildbach ergossen. Dann hätten sich über uns die Wasser ergossen, die wilden und wogenden Wasser. Gelobt sei der Herr, der uns nicht ihren Zähnen als Beute überließ. Unsre Seele ist wie ein Vogel dem Netz des Jägers entkommen; das Netz ist zerrissen und wir sind frei. Unsre Hilfe steht im Namen des Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. 

                                                              Psalm 124 

Wenn sich die Wasser wild wogend über das Wesen ergießen, hilft manchmal gegen das Ersaufen nur das Seufzen. Wie wir von Paulus wissen, muss die Klage nicht allein erduldet werden. In unaussprechlich tiefen Seufzern betet der Heilige Geist unser Klage und im bildgebenden Verfahren der anderen Art, lässt sich dabei sogar zusehen. Der schöpferische Akt ist dabei eine Mitteilung, affin des im göttlichen Prinzips des Ur-Teils. 


 

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